Lian Lei kommt aus Zentralchina.

Sie ist in einem Dorf in der Nähe von Xi'an aufgewachsen, wo alte Traditionen des Qi Gong und andere Lehren der traditionellen chinesischen Medizin im Alltag noch lebendig waren. So hat sie, was Leben und Lebensphilosophie betrifft, vieles von Kind an aufgesogen.

Als kleines Kind wurde sie oft von einem sehr angesehen Qi Gong-Meister im Dorf als Medium mitgenommen, um Fragen zu beantworten, zu heilen oder den richtigen Platz für ein Grab zu finden. Mit fünf, sechs Jahren hat sie Menschen in ihrem Dorf geholfen wieder gesund zu werden. Doch ihre kranke Mutter konnte sie nicht heilen.

Deshalb nahm sie das „Kinderspiel“ – so bezeichnete sie später als studierte Frau diese Heilungen – nicht ernst. Sie wollte nur Ärztin werden, um ihrer Mutter helfen zu können. Als sie neun Jahre alt war, starb die Mutter und damit verging auch der Berufswunsch. Lian Lei wurde Diplomingenieurin und arbeite nach dem Studium zehn Jahre lang weltweit erfolgreich in ihrem Beruf. Durch verschiedene Erlebnisse, die sie zum Nachdenken veranlassten und wegen eigener gesundheitlicher Probleme, befasst sie sich seit 1994 intensiv mit Qi Gong und anderen alternativen Heilmethoden. Seit 1997 leitet sie als internationale und zertifizierte Qi Gong-Meisterin ein Zentrum für Gesundheit und ein Qi Gong-Institut.

Lian Lei ist der Meinung, es ist sinnvoller, sich mehr mit der Gesundheit als mit Krankheiten zu befassen. Seit Jahrtausenden kämpfen die Menschen – unterstützt von Diagnosen und Analysen – gegen Krankheiten, bis hin zu vielfältigen Behandlungsweisen, die immer komplizierter, schwieriger und kostenaufwendiger werden. Es ist an der Zeit, sich stattdessen aufmerksam mit der Gesundheit zu beschäftigen, die nicht nur körperliches Wohlbefinden umfasst, sondern auch geistige Klarheit und seelische Zufriedenheit.

Durch die Beschäftigung mit Qi Gong kann man sich ganzheitlich entwickeln, Ruhe und Lebensfreude im Alltag gewinnen. Qi Gong ist vorrangig eine Beschäftigung mit sich selbst und mit den Ursachen der Gesundheit.

(Text: Marianne Liebermann)